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26.09.2008

Am Ende ist nicht mal der Mt. Everest wirklich der Everest

Unsere letzten Stunden in Kathmandu. Auf zu Pumpernickel. Doch diesmal ist alles etwas chaotisch. V. A. Die Israelis hinter uns sorgen dafür, dass wir ewig kein Frühstück bekommen. Evelyn wird sauer. Und guten Kaffee gibt's auch keinen, wegen – genau: Stromausfall! Katrin und Stevie kaufen eine Wanderkarte und, nach langer Überlegung, noch eine Regenjacke. Evelyn und Flo versuchen vergeblich einen Zug nach Agra über's Internet zu buchen. Wir entschließen uns es im Reisebüro gegenüber zu versuchen Zunächst alles super, wir bekommen Plätze für 5:30 Uhr. Dann werden unsere Pässe eingesammelt und Kopien gemacht. Das dauert bereits etwas länger. Um 12 wartet unser Taxi vor dem Hotel. Beim Warten auf's Taxi rennt uns noch eine Ratte über die Füße. Aber wir warten noch auf unsere ausgedruckten Tickets. Um viertel vor 1 taucht Flo zum ersten Mal auf. Allerdings nur mit der Hälfte der Tickets – dem Hinfahrticket, das Rückfahrticket lässt auf sich warten. Also Flo zurück zum Reisebüro. Wir warten weiter vor uns hin. 2 Mal schaut Stevie nach Flo, um halb 2 kommen beide zurück – ohne Ticket. Das Ticket wird uns angeblich als e-Ticket weitergeleitet und wir müssen es uns abends in Delhi selber ausdrucken. Nun endlich los Richtung Flughafen. Wir fahren eine Abkürzung. Unser Fahrer ist der Held, er findet überall noch eine Lücke, in die er sich quetschen kann. Der Flughafen in Kathmandu stellt keine wirkliche Herausforderung dar, dafür ist er zu klein. Schnell die Gebühr bezahlt, eingecheckt und uns mit Pizza versorgt, dann die angenehme Überraschung: Jet Airline ist eine gute Airline, davon ist bestimmt auch die Tulpe überzeugt. Im Flugzeug sitzen wir vier getrennt voneinander und mache daher so jeder unsere ganz eigenen Erfahrungen. Evelyn sitzt zunächst zwischen, dann Gott sei Dank neben, zwei Spanierinnen, die munter auf Spanisch Fragen stellen, die teils unbeantwortet bleiben. Stevie wird von links und rechts vollgequatscht, sein Pech, dass sein Fernseher nicht geht und er zudem noch vegetarisch essen muss. Am Ende ist nicht mal der Mt. Everest wirklich der Everest. Vor ihm sitzt eine Verrückte mit ihrem verrückten Mann. Großer Turban auf dem Kopf. Beten vor dem Flug mit Pustegeräuschen und Fuchtelbewegungen. Was macht es da schon, dass er auf der Looserbank auch keinen Kaffee bekommen hat. Am Flughafen werden wir freundlichen Indern beim Zoll begegnen. In Delhi nehmen wir es mit unserem Endgegner auf: Im Dunkeln ein billiges Hotelzimmer finden, das Ticket nach Agra ausdrucken, Geld abheben und Essen finden! Doch wir haben es geschafft. Champions of the Urlaub! Gegen den Taxifahrer und den Schlepper schlagen wir uns wacker. Der Taxifahrer schafft es nicht uns zu seinem Provisionshotel zu bringen, dem Schlepper folgen wir in ein nahegelegenes Hotel. Wir handeln die Nacht für 1200Rs pro Zimmer heraus. Das aufdringliche Personal bleibt so lang im Zimmer stehen, bis wir ihm versichern, dass wir wirklich kein Bier oder Cola wollen. Teil 1 des Endgegners ist erledigt. Auf ins Internetcafe! Es ist bereits nach 21:00 Uhr, trotzdem hat es draußen noch über 30°. Auf der eh schon engen Straße laufen auch noch Kühe frei herum. Ob die wohl alle heilig sind? Im Internet-Cafe (uralte Rechner, quälend langsam) entdecken wir zwei Mails aus Kathmandu: In der ersten Mail wird noch geschrieben, dass unser Rückfahrt-Ticket nach Delhi hoffentlich noch folgt. Die zweite Mail enthält dann die Absage. Ohne Rückfahrschein ist für uns auch die Hinfahrt nutzlos, also fordern wir unser Geld zurück und machen uns auf die Suche nach einem Lokal. Nix los, zu teuer, zu versifft... am Ende landen wir doch wieder unter einer Neonröhre mit Ventilator. Butter Chicken-Mischmasch und lecker Naan, über das Essen können wir uns nicht beschweren. Bier gibt's keins: Sorry, no license. Gestärkt begeben wir uns auf die Suche nach einem Reisebüro, welches uns noch am nächsten Morgen nach Agra bringt. Gar nicht so einfach, da viele Läden um 22:00 Uhr schließen. Als wir fündig werden, müssen wir uns zwischen Bus-Tour oder Taxi, AC / Non-AC entscheiden. 4:0 für AC-Taxi! Die Sache scheint geklärt, der Besitzer telefoniert hin und her, dann ein knappes „Sorry, no Taxi!“ und wir müssen wieder von vorne anfangen. Um die Ecke ein neuer Versuch, diesmal klappt's. Für 3700 Rs werden wir am nächsten Morgen im Hotel abgeholt. Endlich ins Hotel. Im TV läuft Anatomie 2 auf Deutsch. Es ist hell, laut und uns steht eine kurze Nach bevor. [nggallery id=56]