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22.09.2008

Dangerous Road beginnt. Tatsächlich dangerous.

Aufstehen um 7:30 Uhr. Draußen ist es kalt und der Berg liegt im Nebel. Um 8:00 Uhr gibt's Frühstück: Omlett und Pancakes. Schlimme Kopfwehnacht für Evelyn, erledigt sich aber heute morgen von selbst.Die Aussicht auf den Berg bessert sich und kurz bevor wir fahren haben wir freie Sicht auf den Mt. Everest. Wir fahren los und brauchen nach 20 Minuten die erste Pinkelpause. Angeblich brauchen die Mädels zu lange! Weiter durch eine super Landschaft auf einer schlechten Straße. Wir finden verfrüht die dangerous Road. Immer wieder taucht hinter einer Kurve ein Gebirgszug mit schneebedeckten Gipfeln auf. Herrliche Aussicht! Zur Mittagszeit erreichen wir in Tingri wieder den Friendship Highway und gehen Mittagessen. 2 Minikatzen und ein kleiner Junge, an den wir unsere Buntstifte loswerden. Nach dem Essen freuen wir uns über Hügel in der Straße: Huiiiii! Irgendwann sind sie dann doch eher lästig. Wir fahren quasi mitten in einer Baustelle. Abwechselnd wird gemauert, eine Brücke gebaut und ganz selten geteert. Unser letzter Pass in Tibet, ab jetzt geht es bergab. 75km. Entgegen der Anweisung auf dem Schild nehmen wir den Shortcut bzw. biegen im Nichts nach links ab. Wir werden in der hässlichen Stadt Nylam kontrolliert. Pässe vorzeigen. Ab jetzt sind es 30km. Dangerous Road beginnt. Tatsächlich dangerous. Wieder Kontrolle. Diesmal Evelyns Rucksack öffnen. Bestimmt nur wegen der Kamera. Kurs vor Zangmu der Schock: Die Hupe fällt kurzfristig aus. Wir schlängeln uns durch die eine Straße durch zum Hotel. Gott sei Danke, die Hupe geht wieder. Zum Hotel: Greisliges Bad, dreckiges Bett, aber ein Fernseher im Zimmer. Wir laden den Fahrer Gantsn und Jime zum Essen ein (erfahren aber später, dass ihr Essen sowieso kostenlos ist). Jime erzählt uns von seinem Großvater, der früher in der tibetischen Regierung war und dann von der chinesischen Armee umgebracht wurde. Manchen Reisegruppen bringen mit ihrem Verhalten auch den Guide in Gefahr: 2006 verteilte eine Gruppe Bilder vom Dalai Lama in den Klöstern, der Guide wurde von der Polizei so verprügelt, dass er nicht mehr aufrecht stehen kann. Eine Gruppe Amerikaner wollte mit Free Tibet T-Shirts in Lhasa rumlaufen. Konnte vom Guide gerade noch verhindert werden. Wir werden von Jime gebeten einen Feedback-Zettel auszufüllen. Schlechte Kritik kann schlimmer Folgen haben: Eine andere Gruppe bemängelte Jimes Englischkentnisse, weshalb er seinen halben noch ausstehenden Lohn nicht bekam. Trotzdem arbeitet er gern für das Reisebüro, weil dort nur Tibeter beschäftigt sind und er somit im Auto frei reden kann. Der Big Boss der Agentur (oder der Guides?) ist ebenfalls Tibeter und ist – welch Wunder – momentan im Gefängnis. Guide und Fahrer bedanken sich artig und wir diskutieren noch ein wenig über die Tibet-Situation, woraus eine kleine Geschichte entsteht. Später als sonst gehen wir ins Bett. [nggallery id=52]