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Blogeinträge (Olchon)

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22.08.2008

... nennen wir ihn Sergej

Ausschlafen! Halb 11 Frühstück. Russische Bekanntschaft, nennen wir ihn Sergej. Kleiner Spaziergang zur Kirche. Mitagessen. Nachmittags: Nochmal zum Schamanenfelsen. Flo taucht todesmutig in die eiskalten Fluten ein. Zuvor erklommen sie furchtlos die scharfkantigen, heiligen Gesteinsauftürmungen. Der Nachbarfelsen war aber praktischer. Einkaufen des Reiseproviants. Keine Chips. Banja. Sonnenuntergang auf einer Bank vor unserem Haus. Kurzer Ratsch mit Wodka, dann kurz Packen und ab ins Bett.



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21.08.2008

Frühstück mit Blini

Frühstück mit – Blini. Erstes Annähern an die russische Bevölkerung. Wir dialogisieren! Porridge, das nach süß ausschaut, aber salzig schmeckt! Dazu Spiegelei (in Massen) und Blini! Wir stiefeln zu Arthur-ich-hab-ne-komische-Mütze-auf-dem-Kopf-und-schau-Euch-beim-Sprechen-nicht-an. Nach langem Warten bekommen wir die „für Deutsche bessere Fahrräder“, mit „Free Tibet“-Aufklebern versehen und eine DIN A7 Wegbeschreibung (selbstgeschrieben und gezeichnet), die uns noch in die Verzweiflung treiben sollte. (Flo hat Recht). Kurzer FIXME. Zweitkontakt mit den Ösis. Wie wollen die an Berg hochkommen? Frohen Mutes starten wir auf dem Chucir-“Highway“. Vor der nächsten Ortschaft biegen wir ins Nirgendwo ab und gleich bergauf. Ab der Hälfte des Berges erste Verluste. Ab sofort wurde bei jeder Weggableung eifrig diskutiert und die Karte konsultiert. Nach der Überwindung des Passes ging's schön voran, bergab! Das Schockerlebnis, das Schicksal meinte es nicht gut mit uns. Mentale Abgründe taten sich auf. Eine Reifenpanne mitten in Sibirien (Katrin). Aber die Jungs sind spitze und der Reifen hat sich irgendwie von selbst repariert. Dann bergab durch den Wald, auf einmal stehen wir tatsächlich vor dem versprochenen Haus. Hier teilt sich die Gruppe. Die sportlichen Jungs ziehen ab zum Ufer des Baikals. Wir haben aber nur eine schwarze Wolke und eine Hippie-Kommune verpasst. Wir Mädels schieben bergauf, Richtung FIXME. Damit die Jungs uns wiederfinden, bauen wir einen riesen Wegweiser mit Blumen drauf, der wirklich nicht zu übersehen ist. Aber klar sehen die ihn nicht! Auf den letzten Metern zum See treffen wir die Deutschen: Robert, Antonia, Davina und Kirsten. Und jetzt müssen wir blumig umschreiben, dass der See net so der Hit war: Der Weg ist das Ziel! Jetzt schreibt Stefan: Es folgte das negative Ereignis des Tages. Russischer Deppenreiter schickt uns ungefragt auf den falschen Weg und bestätigt unseren Eindruck der nicht vorhandenen russischen Gastfreundschaft. Anstatt bergab schnell Richtung Camp zu radeln, heißt es erstmal nochmal den Berg hoch und ewigst durch Olchons Nichts zu fahren. Anscheinend ist es auch Sitte dieses freundlichen Volkes einfach zu Hupen, auch wenn vier Radler NEBEN der Straße stehen. Naja, Russland eben. Nichtsdestotrotz war der „falsche“ Weg wirklich schön, auch wenn mancher an seine Grenzen gestoßen ist oder auch über seine Grenzen (Lenker) hinaus flog. Aber Gott sei Dank keine schweren Verletzungen. Weitere Vorkommnisse: Mitten im Nichts kam Wendy, das schwarze Pferd, das sicht langweilt, daher. Irgendwann kämpften wir mit den Ausläufern der Sanddüne, um dann letztendlich bei „Gastronom“ (=Supermarkt) zu landen. Die Fahrradrückgabe erwies sich als sehr aufschlussreich: Das Rad mit der Panne war bereits drei Mal geflickt, die Bremse gibt schon länger komische Geräusche von sich und alle Einheimischen schicken Touristen gern in die falsche Richtung. Wir waren an diesem Tag die einzige Gruppe, die den richtigen Weg zum See gefunden hat. Jetzt endlich unser wohlverdientes Abendessen. Und dann in die Banja. Evelyns Lieblingsbadeanstalt. So toll. Stevie und Flo werden von einer weiteren „freundlichen“ vollbärtigen Russin (nenne wir sie Miss Ugly) grundlos zur Sau gemacht. Am Abend nehmen wir in deutscher Runde noch ein bisschen Desinfektionsmittel ein. Pubär plaudert aus dem Nähkästchen. Es wird spät.



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20.08.2008

Wir fahren ins Nichts und biegen rechts ab

Auf nach Olchon. Um 7:00 Uhr Frühstück. Alle hauen rein, bis auf Evelyn. Wäre aber super gewesen. Dann Transport zum Busbahnhof. Netter Guide. Erste Schreckensmomente sobald wir die Busse sehen. Aber alles in Ordnung bis auf die schrecklichen Vorhänge. Wir fahren ins Nichts und biegen rechts ab. Erster Stopp am Rasthof. Das widerlichste, ekelhafteste Klo meines Lebens. Du hast die Wahl zwischen Scheiße und Pisse. Und wir fahren geradeaus. Eine Bushaltestelle im Nirgendwo. Wenn des nicht am Arsch der Welt war... in der Bushaltestelle ein Haufen Pferdescheiße. Kurs vor dem Fährort biegt der Fahrer scharf ab und überholt den PKW auf der Nebenstraße. Grund: Aus der guten Straße wurde eine braune Geröll-Schotter-Piste. Noch schnell die Kuh von der Fahrbahn gejagt, beinahe in den Graben geschlittert, so ging's durch grüne Hügel dahin. Die Nebenstraße war also besser. Vesper: Bananenbrot mit Fischsalami im Stehen. Wir stehen vor dem Baikalsee. Möwen und Kühe gemeinsam = seltsamer Anblick. Strommasten versauen den Anblick von Olchon. Igor schnippt die Schalen des 128. Sonnenblumenkerns zum Fenster raus. Die Frage nach der richtigen Bushaltestelle wird mit einer verneinenden Kopfbewegung beantwortet. Mehr nicht. Wir erfahren, dass wir eine zu weit sind. Auf der Straße liegt ein Hund in Leichenstarre mit Bierflasche im Mund. Sympathisch. Wie durch ein Wunder finden wir Nikita's Camp auf Anhieb, zwar durch den Hintereingang, aber dafür ist der Anblick umso schöner als wir die Haupthäuser sehen. Wir kriegen ein Essensticket (Post-It-Zettel) und ein Deutsch sprechender Junge zeigt uns unser Häuschen in dem Alles vorhanden ist, sogar Tabletten und Eier im Kühlschrank. Kurzer Blick auf die Chemietoilette, dann essen wir kalte Suppe und Reis – Fisch kriegen irgendwie nur alle anderen dazu. Nachdem uns der Junge versetzt hat erkunden wir alleine die Umgebung und sind begeistert. Runter an den Strand – leider sehr voll Müll – dann über einen Hügel zum Kiesstrand. Dort sehen wir den Schamanen-Felsen ohne es zu wissen und machen die ersten Springfotos. Es ist nach 19 Uhr und wir kriegen schon wieder eine Mahlzeit: Leckeren Lachs, dazu Gemüse, Brot und eine kleine Nachspeise. Zu uns setzen sich zwei Lehrer und wir merken wieder wie klein die Welt ist: Die beiden sind aus Neumarkt/Rgb. Bzw. München. Wir tauschen ein paar Klo- und Reisegeschichten aus, Stevie und Flo holen noch Getränke, Katrin und Evelyn organisieren einen Banja-Termin. Nach zwei Tagen Abstinenz nehmen wir erstmals wieder Medizin (Wodka) zu uns und ratschen über akademisch angehauchte Themen (Wir streiten über „a“s).



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