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Blogeinträge (Flussdurchquerung)

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06.09.2008

Gefrorenes Kuh-Ahah

Ereignisreicher Morgen. Flos gemeinsames Pinkeln mit einer Kuh. Bodenfrost. Gefrorenes Kuh-Ahah. Weihnachten für Gambda. Nach 12 Tagen wirkt der Bus zum ersten Mal wieder aufgeräumt. Jurte Ade, auf in den reißenden Fluss, welcher uns beinahe zum Verhängnis werden sollte. Doch auf Gambda war Verlass. Der Motor raucht. Lässig klappt er das Mittelteil hoch, bläst in den Benzinschlauch und den Jungs bleiben die kalten Füße erspart. Auf der anderen Seite angekommen wird erst einmal in aller Ruhe das Auto geputzt. Auch der extrem steile Berg wird gemeistert. Bis wir in der Prärie anhalten und warten. Und warten. Gambda sagt zu uns, „Germania“ und macht die Handbewegung für „groß“. Uns ist sofort klar, dass er wissen will, ob wir in Deutschland auch so hohe Berge haben. Wir schreiben ihm 2994 auf's Armaturenbrett. Sein Grinsen darüber verstehen wir einige Minuten später... Fährt doch tatsächlich ein Autokonvoi mit „Da war doch der Bundesadler drauf?!“ vorbei. Und ein „eindeutig“ identifiziertes Polizeiauto war auch dabei. Im Nachhinein erfahren wir, es war der Bundeshorscht. Wir verlassen mit dem Parkende vorerst die schöne Landschaft der Mongolei und bewegen uns Richtung UB. Dann setzt Gambda an zum letzten Gefecht: Er hält am Straßenrand, macht eine viel sagende Handbewegung und verschwindet in einem Laden. Nach erledigter Arbeit zückt er gewohnt lässig die Sonnenbrille, nimmt wieder Platz und es ist vollbracht: Er hat die Telefonkarte ergattert! Gegen halb 11 sind wir beim Zeltverleih angekommen und entdecken daneben unser Reisebüro, wo wir erfahren, dass wir erst gegen 13 Uhr in die Wohnung können. Kurzes Telefonat mit Erka, Verabschiedung von Gambda Postkarten kaufen und nochmals mongolisch Essen: Tsuivan und Buz. Ab in die Wohnung – die gleiche wie vor 12 Tagen – dreckige Wäschen zusammensuchen und Duschen. Kalt. Eiskalt! In der Wäscherei bestehen wir darauf, dass diese um 19:00 Uhr fertig ist, was sich später als fataler Fehler herausstellen sollte. Wir beschließen die Zeit bis dahin in der Stadt zu nutzen und spazieren durch da heruntergekommene Jurtenviertel hin zum Gandan-Kloster. Wir sehen Mönche beim Essensgebet und eine 26m hohe Buddha-Statue. Süßigkeitennachschub und Katrin hat erneut Pech mit ihrem Wassereis. Ausgiebig Internet, schneller Einkauf, dann Hektik: Es ist bereits 19:30! In der Wäscherei die nächste Hiobsbotschaft: Bis auf Katrins Wäsche ist alles andere noch nass! Da wir nicht sicher klären können, ob wir sie heute noch kriegen, nehmen wir sie lieber mit. Geldwechseln von Tukrig in Renminbi, ab nach Hause und Wäsche aufhängen. Als wir uns auf den Weg zum Khanbräu machen wollen, empfiehlt uns die Gastmutter das Chinggis-Pub, ein „mongolisch-schweizerisches Joint-Venture“. Wir nehmen den Vorschlag an und sind begeistert. Gierig verputzen wir Fisch, Pfeffersteak, Holzfällersteak und Gordon Blue. Dazu gibt's Chinggis-Bier und Radler. Das gute Essen ist zugleich unser Reise-Halbzeit-Essen. Heim und ab ins Bett.



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05.09.2008

Wir haben immernoch alle Heringe!

Aufstehen um 7 Uhr, ein letztes Mal Zelte zusammenpacken. Oh Wunder: Wir haben immernoch alle Heringe! Kein Frühstück, nur Tee. Um 8 Uhr rein in den Nationalpark, ohne Guide, dafür mit den letzten Wildpferden gleich am Anfang des Parks. Ansonsten sehen wir aber kein Deer. Hätten wir nicht bezahlt, hätte es auch keiner bemerkt. Im Nationalpark erleben wir noch auf ein Naturerlebnis, das man zu gerne beiseite lässt. Ein verletztes Lamm wird von Geiern und Hunden belauert, aber tapfer von einem zweiten Schaf bewacht. Weiter durch eine wunderschöne Landschaft und auf einmal sind wir kurz vor Ulan Bator. Wir entschließen uns doch noch für den Terelj und werden es nicht bereuen. Eine Kraxlhöhle und der Schildkrötenfelsen sind die touristischen Highlights, die Flussdurchquerung und die Jurte im wunderschönen Tal unsere persönlichen Höhepunkte. Ein Papa bringt der schreienden Tochter reiten bei, wir sehen Yak- und Kuhbabys und genießen die letzten Sonnenstrahlen.

Durch die Fahrt durch Ulan Bator wird uns erst wieder bewusst, dass so ein weiterer Tag im Grünen wirklich toll ist. Die Stadt ist laut und stinkend. Der Abend wird dazu genutzt noch ein paar Fotos von Gambda und uns zu machen und die Sachen zu packen.

Bei der Ankunft stoßen wir auf ein lustiges Ereignis: Aus der Jurte kommt erst ein und dann ein zweiter Mann der sich jeweils das Hosentürchen zumacht. Als kurz darauf eine Frau zähneputzend aus der Jurte tritt, war der Begriff der „Puff-Jurte“ geboren.



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